Wenn die Menschen so viel Zeit zuhause verbringen sollen, könnte sich das langfristig auf den Smartphonemarkt auswirken. Das ist die Chance, die unterbrochene Entwicklung des WWW wieder aufzunehmen.
Gestern las ich bei Heise die Meldung: TV-Gerät und lineares Fernsehen in Corona-Zeiten wieder etwas wichtiger. Es geht um den jährlichen Bericht der Medienanstalten. Ohne das Ganze zu vertiefen, will ich ein paar Gedanken zu diesem Auslöser abspulen und einige Baustellen ansprechen.
Warum wird mehr TV geschaut?
Weil viele Menschen im politischen Corona-Desaster viel Zeit zuhause verbringen und sich notgedrungen wieder verstärkt vor die Glotze setzen. Aber das könnte sich ändern.
Vermutlich haben die Haushalte ein TV-Gerät und die meisten einzelnen Bewohner ein Smartphone.
Ob das so toll ist, Stunden allein auf den kleinen Bildschirm zu starren? - Also besinnt man sich wieder auf den guten alten Fernseher.
Im TV wird die Angst geschürt. Sie erdrückt einen fast, aber dort bekommt man ja auch gesagt, wie man sich am Besten verhalten soll, damit die Mutti nicht böse wird.
Unmerklich zurück gefallen in diese kindliche Rolle lässt man sich dann vielleicht auch gerne das Abendprogramm vorsetzen, anstatt es selbst zu gestalten. Zumal sonstige Freizeit-Möglichkeiten ja gravierend eingeschränkt sind. Der Freundes- und Bekanntenkreis wird inzwischen auch auseinander gefallen sein.
Konträre Einflüsse auf diese Entwicklung
Nun ist aber die Bundesliga durch Corona doch etwas anders verlaufen und sicher werden einige Fans ihr Paket-Abo kündigen.
Vielen Zuschauern wird nicht entgehen, dass die App auf dem Receiver die so freundlich die Videos von YouTube auf den Fernseher zaubert, nur noch langweilige Videos bietet. So brachial, wie die YT löscht und zensiert .....
Unterbrochene WWW-Entwicklung
Denken wir doch nochmal zurück an die Schwelle der Jahrtausendwende. Der PC war in einige Haushalte eingezogen und das Internet entstanden. Die Browser konnten immer mehr und die Angebote im Netz wurden immer ansprechender.
Man konnte annehmen, dass es nicht mehr lange dauert, bis alle Haushalte mindestens über einen PC verfügen. Zumal auch noch der Laptop aufkam, und man damit mobiler wurde.
Das ist aber nicht passiert, denn den Menschen wuchs inzwischen so ein Ding an der Hand. Man hörte auf, sich mit real Anwesenden zu unterhalten, um digital nichts zu verpassen.
Persönliche Faszination fürs WWW
Ich selbst bin seit 95/96 im WWW. Dort stolperte ich gleich direkt über selfhtml, die Anleitung von Stefan Münz, wie man selbst Homepages macht und legte begeistert los. Obwohl mir Sinn für mehr, also fürs Programmieren absolut nicht gegeben ist.
Mich faszinierte, dass man Publikationen ansprechend und übersichtlich darstellen kann, ohne Buchstaben und Farben zählen zu müssen, die den Druck verteuern.
Mich begeisterte, dass das jeder tun konnte.
Obendrein würde Papier gespart und Wälder geschont.
User: Sender und Empfänger
Die ersten Jahre lebte ich entweder in einer Blase oder es war tatsächlich so, dass eigentlich alle im Netz auch am Netz bauten.
Dass mal viele Menschen ins WWW kommen könnten, die keine eigene Webseite betreiben? - Hätte ich mir nicht denken können. Zumal ja damals die Zugangsprovider auch jedem Kunden Platz für eine eigene Homepage bereit stellten.
Surfkosten
Die Welt hat sich weiter gedreht. Das Netz wurde immer kommerzieller - aber glücklicherweise wurde das Surfen günstiger. Bei aller Sparsamkeit erinnere ich noch gut Rechnungen über Tausend D-Mark im Monat. Studierende an Unis hatten da natürlich Vorteile.
Hardware im Verlauf
Die Entwicklung bei den Desktop-Computern ist nicht stehen geblieben. Es ist noch gar nicht so lange her, da hatte ich einen blauen Tower (sogar selbst zusammen gebaut) und einen blauen Computertisch. Der Rechner war also damals so groß, dass er zur Wohnungseinrichtung passen sollte.
Einschneidende Monitorveränderung
Der Rechner wurde immer kleiner und der Bildschirm größer.
Nicht nur, daß der voluminöse Röhrenmonitor dem extrem flacheren LCD-Bildschirm gewichen ist, man änderte obendrein mehrfach das Seitenverhältnis (von 4:3 bis zuletzt zu 16:9).
Webseiten gestalten im Kampf mit den Browsern
Von Anfang an haben wir Webworker versucht, Projekte userfreundlich zu gestalten.
Damals ging die Entwicklung noch sehr schnell. Dauernd musste man um- und dazu lernen.
Anfangs herrschte auch große Uneinheitlichkeit. Der eine Browser stellt das Design wunschgemäß dar, der nächste Browser oder sogar nur eine neuere Version zerschoss einem die liebevoll gestaltete Aufmachung.
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